Ralph Müller

SEPTEMBER 6  -  OCTOBER 11, 2008
 

images
Press Release

RALPH MÜLLER: Zeichnungen

Die Zeichnungen von Ralph Müller, 1995 wie auch 2008:
Kugelschreiber und Bleistift auf Papier. Keine Farbe.
Einfache Gegenstände dokumentarisch erfasst. Gerne
auch angeschnitten. Das ganze Blatt inklusive Hinter-
grund ist durchgearbeitet.

Die poetische Leichtigkeit, die es hier nicht gibt,
ist bei Müller nicht unschwer. Mit dichtem Strich und
einer gewissen A-Eleganz schafft er es, uns mitzunehmen
auf eine Ebene, auf der der anthropomorphisierende
Dokumentarist die Grenzen alltäglicher Zuordnungen
verschwimmen lässt.

„Der Ort“, dem die ins Bild gesetzten Gegenstände ent-
springen, so bemerkt Catherine Nichols
(in Wum, Ralph Müller, Snoeck, Köln, 2008)
„könnte als mémoires involontaires im Proustschen Sinn
beschrieben werden. … Ersetzt man sozusagen die
Madeleine mit einer Wurstscheibe, entspricht das in
etwa der Art, in der Ralph Müller seine Figuren findet,
auftauchen lässt und letztendlich auch sieht.“

Schlichte Freude, Beklommenheit oder auch Gleichgültig-
keit beim Blick auf die Dinge des Alltags unterfüttert
Müller mit einer eigentümlich lakonischen Komik.
Pferdekopf auf Löffelstiel in Kugelschreiber und Blei-
stift auf Papier, in Schwarz, Weiss, Grau.
So einfach ist das merkwürdig.

AKS 08.2008

Ralph Müller (*1968)
Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Markus Lüpertz und
an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin bei Georg Baselitz.
Lebt und arbeitet in Berlin.